Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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8 Hamnza. kleidete und geschminkte weibliche Person in unreinlicher und zerfetzter Kleidung, die so )ausgestopft(c ist, als wenn sie nicht mehr lange auf die Niederkunft zu warten hatte. Sie gerat mit dem Brautigam in Streit, wieso er nun eine andere heiraten konne, nachdem er doch wissen werde, )was er getan.( 1) Nach langerem Hin und Her zieht die ))wilde Braut(( mit drohenden Worten ab. Nun setzt der Brautflihrer die ))schone Braut(( zum Brautigam. Wenn alles auf den Platzen ist, tragt der Wirt die Speisen auf, und zwar: )de easchtn drai Richd( (die ersten drei Gange). 1. Nu(d)lsupm (Nudelsuppe). 2. Schwainas mi(d)_Kraud (Schweinsbraten mit Kraut). 3. Rindflaisch mi(d)KKre'ikho" (Rindfleisch mit Meerrettigkoch). Und zwar ))Semmelkrenkoch((. Semmeln werden in kleine Sticke geschnitten, in Milch eingeweicht, eingebrannt und dann kommt geriebener Kren dazu. Naeh diesen ersten drei Gangen ist eine langere Pause. Die anwesenden Weiber entfernen sich mit der Braut und ziehen sich in freien Zimmern des Wirtshauses in gewohnliche Tageskleidung um, um so ihre zur Trauung genommenen besten Kleider zu schonen, sowie sich beim folgenden Tanze bequemer bewegen zu konnen. Sobald sie in den Saal zuriickkehren, beginnt der Tanz, welchen das Brautpaar erbffnet. Die strenge Tischordnung wird aufgehoben, es setzt sich zusammen wer will, man plaudert, scherzt, raucht, singt etc. (Steinbauer sagte: ))Bis-s'widarilIs aabai(d)ld ham ban Tinzn, af(d).gedefin da Huliga e scha wida bravaun.i() Dann tragt der Wirt die zweiten )Richd(( auf und alles setzt sich wieder in der Sitzordnung zu Tische. 1. Heinsupm (Hfihnersuppe). 2. B&china' Rais (Gebackener Reis; so wie >Reisauflauf(). Derselbe wird in grol3en Schtisseln aufgetragen und jeder Tisch bekommt eine Schiissel, aus welcher sich die Tischgenossen auf die Teller nehmen. Die Schfissel fur den Brauttisch ist besonders schon geziert mit Reisig, farbigen Papieren und Bandern. Oft auch mit einer kleinen Wiege, einer Storchfigur und dergleichen, welche Gegenstande zu allerlei Scherzen AnlaB geben, die die Madchen verlegen machen, und die ))Mnatn (mannlichen Anwesenden) de lacha h&ld feisd((. Nun ist freie Unterhaltung mit Lied und Tanz. Leider wird der alteinheimische Landler immer mehr und mehr durch Walzer und Polka verdriangt. Das Schnaderhiipfel tritt hier voll und ganz in seine Rechte;solche Gelegenheiten sind der richtige Zeitpunkt zu seiner Entstehung. Oft entwickeln sich f6rmliche ~Dichterstreite(. 1) Der Streit dauert je nach Laune und Mutterwitz der beiden Streitenden verschieden lange, nimint zuweilen auch unverbltmte Formen an, die in ihrer bauerlichen Naturlichkeit freilich absolut nicht so klingen und zu beurteilen sind, wie aus anderem Munde, an anderer Statte, wo die Heuchelei der Unerfahrenheit Vorschrift ist.
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- Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
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- Publication
- Wien.
- Subject terms
- Folklore -- Periodicals.
- Folklore -- Periodicals. -- Austria
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