Babyloniaca, études de philologie assyro-babylonienne.

LEXIKALISCHE STUDIEN
VTON
MAXIMILIAN STHECK
Die Wvurzeln halit und lhadca.
Unter alien Paragraphen des H.a-mmurabi-Gesetzbuches wurde
kaum. emn zweiter die Zielseheibe so eingehender und verschiedenartiger Komrnentare als der viel umstrittene ~ 186. Einen Angelpunkt, urn den sich die ganze Exegese drelit, bildet dabei die Ubersetzung der Verbalform i-hi-a-at. Fast alle Erklarer geben dies
durch ", vergeht sich, verge waltigt, opponirt oder aIhnl. " wieder,
indern sie die Berechtigung zn dieser Fassung aus DELITZSCHf's Ha ndw~Trter-b. p. 274 ableiten, wo nleben eiuem h~1( I "sehen,
schauen etc. ein halu II niederwerfen,7 bezwingen etc.
gebucht erscheint. Nun muss aber immer wieder betont werden,
dass unseren assyrischen WdrtLerbiichern, wie es die Natur der Sache
mit sich bringt, noch nicht jener hohe Grad von Autoritat anhaftet,
den man an die Lexika anderer Sprachen zu stellen gewolint ist.
In nicht wenigen Fallen dadf man sich nicit, ohne weiteres mit der
Adoption der von DELITZSCH ffr die cinzelnen Wurzeln und Wbrter
angenommenen Bedeutungen begniigen, vielrnehr muss durch
griindliche Analyse der dargehotenen Belegstellen kionstatirt
werden, oh die betrefl'enden Bedeutungen absolut sicher stehen
oder oh ilinen nur ein gr6sserer oder geringerer Grad von Wahrscheinlichkeit zukonimt, oh dieselben characteristisch den Kern der
Sache treffen oder sich nur als faute de mieux g-egebene Erkliarungen
qualifiziren. Wie viel vermeintlich ganz Sicheres durch eine derartige