Gedruckt von Furnivall, EEP. p. 21; auch bei Schipper, Engl. Metrik I, 317.
Das kleine Gedicht hat als ein Unikum in metrischer Hinsicht schon früh Aufmerksamkeit erregt, wie aus Furnivall's Einleitung zu den EEP. hervorgeht, und hat aus diesem Grunde auch die Ehre genossen, von Schipper vollständig ab|gedruckt zu werden. Seine Eigenart besteht darin, daß das letzte Wort jedes Verses als erstes Wort des folgenden Verses wiederkehrt; es enthält also die Verkettung in weitgehendster, schwierigster Form, bei welcher allerdings Sinn und Inhalt durch die fortwährende Wiederholung bestimmter Wörter und Reime in ein Zwangsbett gespannt werden. Das kleine metrische Kunststück — denn unter diesem Gesichtspunkte ist es zu betrachten — ist eine Weiterführung der natürlicheren und für den Inhalt weniger hemmenden Verkettung von Strophe zu Strophe, die in der me. Literatur mehrfach zu formvollendeten Dichtungen geführt hat und eine Nach|ahmung französischer, in letzter Linie provenzalischer Vor|bilder ist. Daß französischer Einfluß auch die gekünstelte Form in unserem Gedichte hervorgerufen hat, ist von vorn|herein anzunehmen, obgleich nur die provenzalische Poesie, die eigentliche Mutter aller dieser Reimkünsteleien, direkte Seitenstücke aufzuweisen hat. Unwillkürlich werden wir an die beiden alliterierenden altfranz. Strophen auf fol. 15 b des Ms. erinnert (gedruckt Rel. Ant. II, p. 256), welche ebenfalls nur auf ein klangvolles Spiel mit Worten hinauslaufen, wenn auch in anderer Weise. Eine derselben wird als "Proverbia comitis Desmonie" bezeichnet. Nach französischen Vorbildern brauchte ein irischer Dichter also nicht lange zu suchen, er fand sie in nächster Nähe bei dem eigenen anglonormannischen Adel, bei dem Grafen von Desmond, der von den Zeitgenossen der "Rymour" genannt wurde.
Unser sogenanntes "Fragment" bildet nur eine einzige zwölfzeilige Strophe, mit der Reimstellung ababababcdcd, wie sie auch sonst bei Kreuzreimgedichten nicht selten ist. Formell wie inhaltlich haben wir ein in sich abgerundetes und abge|schlossenes Ganzes vor uns. Ob es in der Absicht des Dichters