Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ...

und umfangreichsten lat. Passus, der übrigens von Furnivall weggelassen ist, folgen die zugehörigen englischen Verse nicht mehr, sondern der Rest der betreffenden Seite ist frei gelassen. Mitten in der Arbeit brach also der Dichter ab, denn selbstverständlich konnte es nicht seine Absicht sein mit den flüchtigen lat. Notizen, die nur für ihn selbst Wert hatten, zu schließen. Unwillkürlich werden wir an das Gedicht von den 7 Todsünden erinnert, das einen ähnlichen Wechsel im Versmaß zeigt und genau ebenso mitten im Text und mitten auf der Seite abbricht. War das die Schuld des Dichters oder des Schreibers? Die Hände in beiden Gedichten scheinen ver|schieden zu sein. Hätten wir es aber auch mit einem und demselben Schreiber zu tun, so ist es doch unwahrscheinlich, daß sich zweimal dasselbe Spiel bei ihm wiederholt hätte. An sich viel natürlicher ist es, daß wir einen und denselben Dichter vor uns haben, der leicht einer Arbeit müde wurde oder die menschliche Schwäche besaß, eine neue Arbeit zu beginnen, ehe er die alte vollendet.

Respice in faciem Christi tui etc. Augustinus. [folio 28]

Pendens nudatum [Ms. mdatū] pectus, rubet sanguineum latus, regia pallent ora, decora languent lumina, crura pendent marmorea, rigat terebratos [Ms. terre beatos] pedes sanguinis unda. De istis auctoritatibus anglicum.

Behold to þi lord, man, whare he hangiþ on rode, And weep, if þou miȝt, teris al of blode, And loke to is heued wiþ þornis al bewonde And to is felle so bispette and to þe sper is wnde. Bihold to is brest nakid and is blodi side; Line 5 Stiuiiþ [stiniiþ.] is armis, þat sprad beþ so wide; His fair lere falowiþ and dimmiþ is siȝte; Þer to is hendi bodi on rode so is ytiȝte. His lendin so hangiþ as cold as marbre stone, For luste of lechuri nas þer neuer none. Line 10 Behold to is nailes in hond and ek in fote, And how þe stremis erniþ of is swet blode. Beginne at is heued and loke to is to: Þou ne findest in is bodi bot anguis and wo; Turne him uppe, turne him doune, þi swete lemman: Line 15 Ouer al þou findist him blodi oþer wan.
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Title
Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ...
Author
Heuser, Wilhelm
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Bonn,: P. Hanstein,
1904.

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"Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ..." In the digital collection Corpus of Middle English Prose and Verse. https://name.umdl.umich.edu/ajt2514.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 8, 2025.
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