unserem Ms. erleidet, kann man sehr deutlich an Elde und Erþe ersehen, wo die fremde Vorlage durch Fremdkörper in Schreibung und Reim nachweisbar ist. Der 1. Teil unsres Gedichtes weist solche Fremdkörper nicht auf, hat aber andrer|seits auch keine charakteristischen Kildare-Reime; nur die eigentümliche metrische Form legt auch hier den Gedanken an Beeinflußung durch alte volkstümliche Dichtungen nahe, wie sie ein derartiger Gegenstand zu jener Zeit sicherlich schon hervorgerufen hatte. Schipper, Engl. Metrik I, 179 hält den Rhythmus der Langzeile von vier Hebungen für vorherrschend, gibt aber zu, daß sich die meisten Verse auch ungezwungen als Alexandriner lesen lassen, worauf der Reim hinweise. Die Berührungen der Alexandriner und Septenare des ersten Teiles mit der nationalen Langzeile, sowie der Übergang zu kurzen Reimpaaren von vier Takten erinnern an das ältere Gedicht "A lutel soth sermun", cf. Schipper I, 169.
Der wohllautende und feierliche Vers des ersten Teiles hat jedenfalls etwas Unregelmäßiges, ja Ungewöhnliches an sich, schmiegt sich aber an den ernsten und hochpoetischen Inhalt vortrefflich an. Der Mensch wird gemahnt den Blick empor zu richten zu dem am Kreuze hängenden Heiland. Glied auf Glied des Gemarterten wird ihm mit greifbarer Anschau|lichkeit vorgeführt, von dem dornenumwundenen Haupte, der bespieenen Haut, der blutigen Seite bis herab zu Nägeln und Zehen, und der Eindruck wird abgeschlossen und zusammen|gefaßt mit den Worten:
Schau ihn oben, schau ihn unten, wie er liegt ist gleich; Überall du findest ihn blutig oder bleich.
Unvermittelt geht das Gedicht in den zweiten Teil über, in welchem Christus sich selber an den Menschen wendet, so unvermittelt, daß selbst die Langzeile noch mit zwei Versen hinübergreift, ehe die leichtflüssigen, aber auch viel weniger wirkungsvollen kurzen Reimpaare beginnen.
Vor jedem Abschnitte des englischen Gedichtes finden sich die betreffenden Gedanken in lat. Prosa ausgedrückt, die, wie eine Überschrift besagt, nach Augustinus zusammengestellt ist. Der Dichter hat uns gewissermaßen seinen Entwurf oder seine Disposition bewahrt, die er in englische Verse umgesetzt hat. Fertig ist er damit allerdings nicht geworden, denn dem letzten