Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ...

. . . To dai ich wol ȝou teche Line 6, 6 Þat pees þat is in god is huse Line 8, 1 To dai be amangis vse And to ȝou ȝiue gode lusting Line 8, 5 In þis silue place Mi leue frendis, ich wol ȝou tel, Line 9, 2 Nimiþ to me gome!

Diese Einleitung zu dem eigentlichen Thema ist wohl unzweideutig. Der Verfasser bezeichnet sein Werk selber als Predigt (predicacioune) und Gotteswort (god is speche), er erwähnt das Gotteshaus und bittet um gutes Gehör an "diesem selben Platze", er redet fortwährend seine Zuhörer (mi leue frendis) direkt an (ȝe, ȝou, ȝour) und bezieht sich dreimal auf den heutigen Tag (to dai), er will zu ihnen sprechen (tel, spek, teche) und mahnt sie zur Aufmerksamkeit (nimiþ to me gome).

Der zweite Teil enthält wenigstens Anreden wie man and womman 29, herkne nov leue broþer 42 und ähnlich 117, ferner leue breþerin, herkniþ now, and ich wol ȝou tel . . 105.

Was uns veranlaßt, die VII Sins von den 4 Reimpredigten zu trennen, sind zumal äußere Unterschiede. Zunächst sind die VII Sins nicht in dem charakteristischen Versmaße jener überliefert, der vierzeiligen Strophe von Kurzzeilen mit Kreuz|reim, sondern der die Einleitung bildende erste Teil ist in sechszeiligen Schweifreimstrophen abgefaßt, der zweite Teil, welcher die Ausführung geben sollte, aber bei der 3. Todsünde mitten im Text abbricht, enthält kurze Reimpaare von vier Takten, welche aber im Ms. als Langzeilen geschrieben und entsprechend von Furnivall abgedruckt sind. Ferner zeigen die Reime einige Abweichungen von dem Usus der 4 Predigt|gedichte und von dem Usus des Ms. im allgemeinen. Vielleicht liegt einfach Ungenauigkeit oder Flüchtigkeit vor, da der Dichter oder der Schreiber offenbar nicht die Zeit hatte, sein Werk zu vollenden; immerhin ist Vorsicht geboten und daher das Gedicht lieber für sich zu stellen. Auffallend ist: last Vb. (statt lēst): a, fele (statt fale): e, an Adv. (lies on?): bone, iworþe (lies iwerþe?): e, weniger beachtenswert, obgleich sonst nicht belegt ist schel (= schal): e, rest: fast. Auffallend ist ferner das häufige mid Prp. 1, 1; 21. 31. 67. 70. 78. 99. Sonst findet sich im Ms. regelmäßig wiþ, außer je einmal mid in

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Title
Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ...
Author
Heuser, Wilhelm
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Publication
Bonn,: P. Hanstein,
1904.

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"Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ..." In the digital collection Corpus of Middle English Prose and Verse. https://name.umdl.umich.edu/ajt2514.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 8, 2025.
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