Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ...

Ten Commandments.

Gedruckt von Furnivall, EEP. p. 15; Mätzner, Ae. Sprachpr. I, 128.

Im Ms. in Langzeilen von acht Hebungen und so auch von Furnivall gedruckt, während Mätzner wiederum vierzeilige Strophen hat.

In der religiösen Litteratur des englischen Mittelalters begegnen wir, wie zu erwarten, sehr zahlreichen Behandlungen dieses Gegenstandes, teils in größere Werke eingefügt, teils selbständig für sich stehend, wie hier, gewöhnlich aber auch im letzteren Falle begleitet von ähnlichen Gegenständen wie zumal die sieben Todsünden. Nicht selten sind schon die poetischen Bearbeitungen, zahlreicher noch die prosaischen, von denen die größere Menge noch in den Handschriften ver|graben liegt. Günstiger sind wir gestellt in Bezug auf die poetischen Darstellungen, von denen dies kaum anzunehmen ist. Ich erwähne nur die folgenden selbständigen Gedichte:

1.
Ms. Cambr. Univ. Ff. 6, 15, ed. Morris, O. E. Misc. p. 200.
2.
Ms. Cambr. Jesus Coll. Q. T. 3, ed. Halliwell, Rel. Ant. I, 49.
3.
Ms. Lambeth 853, ed. Furnivall, EETS. 24, p. 104.
4.
W. Shoreham, ed. Konrath, EETS. Extra S. 86, p. 86.
5.
cf. Handlyng Synne v. Rob. of Brunne.
6.
cf. Proben aus Ms. Laud 416, gedr. Rel. Ant. II, 27.
Noch ungedruckt:
1.
Eine Version in Ms. Harl. 1706 und Harl. 5396.
2.
Ms. Laud 463 (früher Laud 70) von mir kopiert.
3.
Ms. Arundel 20.

Allen diesen Fassungen gegenüber stellt sich unser Gedicht als die älteste und mit keiner der übrigen verwandte Fassung dar. Die Eigenart unseres Dichters zeigt sich auch hier wieder in sehr freier Behandlung des Stoffes, die sich durchaus nicht eng an die Darstellung der Bibel hält, die Reihenfolge ändert, einige Gebote ganz wegläßt, den eigentlichen Text aufs äußerste kürzt, aber dafür zuweilen in ganz interessanter Weise ab|schweift, wie z. B. wenn er die bösen Kinder mit den jungen Bienen vergleicht, welche die alten austreiben. Wir haben hier einen ganz deutlichen Fingerzeig, wie der Dichter mit seiner afrz. Quelle für die XV signa verfahren sein mag. Recht ausführlich behandelt er gegenüber seinem eigentlichen Thema

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Title
Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ...
Author
Heuser, Wilhelm
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Publication
Bonn,: P. Hanstein,
1904.

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"Die Kildare-gedichte; die ältesten mittelenglischen denkmäler in anglo-irischer überlieferung von Dr. W. Heuser ..." In the digital collection Corpus of Middle English Prose and Verse. https://name.umdl.umich.edu/ajt2514.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 8, 2025.
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