VIII. Frühlingslust und Frühlingsliebe.
Die Strophe besteht aus der zu zwölf Zeilen erweiterten "rime couee". Der Vers ist fliessend und leicht, die Alliteration geschmeidig und ohne Zwang. Auch strebt der Dichter nicht nach einem Ueber|reichthum au alliterirenden Silben, es genügt ihm, wenn zwei Hebungen in möglichst ebenmässiger Vertheilung auf den Vers alli|terirend zusammenklingen; im übrigen ist ihm Glätte des Verses und Reinheit des Reimes die Hauptsache. Gegen das Gleichmass und die richtige Kadenz der Verse verstösst der Dichter dieses Liedes an keiner Stelle.
Eigenthümlich ist diesem Dichter die Vorliebe für landschaft|liche Frühlingsbilder. In unsrem Liede nimmt ihn das Vergnügen an der Schönheit und der Lust des Frühlings so gefangen, dass darüber sein eigentliches Thema, die Liebesklage, etwas vernach|lässigt wird.
Die Heimath des Dichters war wahrscheinlich ein nördlicher Grenzdistrikt des östlichen Binnenlandes. Wir finden mittelländische und nordhumbrische Formen neben einander — natürlich neben süd|ländischen. In den Grenzgebieten des nordhumbrischen und mittel|ländischen