V. Die Schöne von Ribbesdale.
Auch hier, wie in W. L. II, die "rime couee", aber ohne Unregelmässigkeit und zu einer Strophe von zwölf Versen konstruirt. Durch die Verbindung von vierfüssigen und dreifüssigen Versen ist ein rein lyrisches Gepräge erzielt worden. Auf die künstlerische Durchbildung der Strophe ist nicht so viel Sorgfalt verwandt, wie im vorangehenden Liede; auch ist die Sprache nicht so leicht und die Alliteration weniger geschickt.
Aeusserliche Behandlung des Gegenstandes, das besondere Hervor|kehren der einzelnen körperlichen Vorzüge der Geliebten, Vorliebe für den Vergleich, grenzenlose Uebertreibung des Lobes (beachte z. B. v. 19-22), dann plötzlich wieder unmässige Klage, die mit dem Gesammttone, welcher das Gedicht durchzieht, wenig harmonirt, lassen den Verfasser desselben verwandt erscheinen mit dem Dichter von W. L. I. und III. Die auffällige Uebereinstimmung zwischen dem Schlusse dieses Liedes und des letzteren (W. L. III) benimmt uns jeden Zweifel daran, dass die Lieder I, III und V denselben Ver|fasser