England sich wieder als eine Nation fühlte, sah es in seinem Herrscher keinen Fremden, sondern einen Engländer." F. R. Green, History of the English People, pag. 175. — Der Eindruck, den die Nachricht vom Tode Eduards hervorrief, war um so tiefer, als man von seinem Sohne und Nachfolger Eduard II. (von Carnarvon) wenig Gutes erwartete. Geben doch die eigenen Worte des Königs der Sorge Ausdruck, man möchte seinem Sohne die Krone vorenthalten (v. 23 u. 24). — "The peple mad muche sorowe for good kyng Edwardes deth, for they wente that goode kyng Edwarde shuld haue goon to the holy lande for that was holiche his purpose." Dunstable Chronicle, fol. 125 b.
Dass Eduard gegen Ende seines Lebens noch einen zweiten Kreuzzug habe unternehmen wollen, bestätigen also auch andre Quellen. Nach unsrem Liede sollen 80 Ritter ausgesandt werden, um sein Herz in's heilige Land zu bringen; andre Quellen erzählen, dass Eduard in seinen letzten Augenblicken die Summe von 30,000 £ dazu bestimmt habe, um 140 Ritter zu diesem Zwecke auszurüsten (Warton, History of English Poetry, ed. Hazlitt, II, 104 u. 105). Dieser Wille des Königs kam nicht zur Ausführung. Die Verse 33-40 unsres Liedes sollen nach Warton darauf Bezug haben. Dies ist aber schon deshalb sehr wenig wahrscheinlich, weil das Lied offen|bar gleich nach dem Tode Eduards gedichtet wurde. Wir werden jene Verse auf das Vorhaben eines zweiten Kreuzzuges beziehen müssen.
Wir haben in diesem Liede kein Original vor uns, sondern die Uebersetzung eines französischen Liedes, welches im Anhange mit|getheilt ist. Sprache, Vers- und Strophenbau des Originals sind im ganzen akkurat nachgeahmt. Die Uebersetzung ist nicht ohne Geschick, auch ist der Vers sorgfältiger und reiner als in der Mehrzahl der vorangehenden Lieder. Jedenfalls hat der Uebertrager eine höhere Schulung besessen als die Verfasser der besprochenen Spielmanns|lieder. Der Gegenstand an sich musste den Spielmann aus dem Volke und den Kleriker in gleichem Grade anziehen. Der Vers 77, welcher in der französischen Redaction sein Vorbild nicht findet, lässt uns erkennen, dass die Uebertragung für das Volk bestimmt war. Der gelehrte Beigeschmack des Originals ist überhaupt vermieden.
Die Sprache zeigt neben südländischen auch einige west-mittel|ländische Formen, z. B. þore, lys 3. sg. prs. ind., buen 3 pl. Wir