Der Leichnam des Fraser wurde sorgfältig bewacht, damit er nicht von den Schotten im Dunkel der Nacht gestohlen würde (v. 209-216). Das Dunst. Chron. berichtet ferner, man habe ihn bis gegen Weihnachten am Galgen hängen lassen, dann aber herab|genommen und verbrannt. Die Wächter hätten nämlich zur Nacht|zeit viele Teufel den Galgen hinaufkriechen und mit eisernen Haken den Körper zwicken sehen, in Folge wovon einige sofort vor Schrecken gestorben wären, andere den Verstand verloren hätten. —
Zu v. 49-52. Die vorerwähnten geistlichen Herren wurden nach dem Dunst. Chron. (Kap. 182) ins Gefängniss gesetzt, und die Verfügung über sie dem Papste (Bonifacius VIII.) anheimgegeben.
Zu v. 204. Im Jahre 1295 hatten die Schotten unter Baliol mit Philipp dem Schönen von Frankreich ein Bündniss geschlossen gegen Eduard I. Dass aber Frankreich, wie die Verse 227 u. 228 zu besagen scheinen, auch nach der Vermählung der Isabella, Tochter Philipps IV., mit dem englischen Thronfolger (a. 1303) der Sache der Schotten mit bewaffneter Hand noch irgend welchen Vorschub habe leisten wollen, ist unwahrscheinlich und nicht zu erweisen. Auch erwähnt unser Lied ausdrücklich nur eines Gerüchtes.
Zu v. 91. Die Angaben über die Zeit und den Ort der Schlacht, in welcher Fraser in die Hände der Engländer gerieth, weichen von einander ab. Nach Lingard (Hist. of Engl. II, pag. 216) fand der einzige Zusammenstoss zwischen den englischen Truppen unter dem Grafen von Pembroke und dem Heere des Bruce am 19. Juni 1306 im Walde bei Methuen statt, bei welcher Gelegen|heit sechs schottische Ritter gefangen genommen wurden. Ferguson spricht von einer Schlacht bei Methuen, in welcher Bruce am 19. Juni von Eduard selbst besiegt worden sei. Beide folgen schotti|schen Quellen, denen gegenüber man aber in allen Punkten, welche sich auf die Geschichte des Nationalhelden Bruce beziehen, grosse Vorsicht zu beobachten hat. Zuverlässiger sind die Angaben unsres Liedes, zumal sie durch die Mittheilungen des Dunst. Chron. unter|stützt werden. Diesen Quellen zufolge wurde Aimer de Valence, Graf von Pembroke, (v. 83), an der Spitze eines Heeres, dessen Kern aus der soeben in der Westminster-Abtei des Ritterschlages gewürdigten jungen Blüthe des Adels bestand — darunter auch der Prinz von Wales, Eduard von Carnarvon (v. 82) —, gegen die