Sprache lässt den des Wortes und des Verses kundigen geschulten Dichter erkennen, der den Ton des Volkes geschickt zu treffen weiss. Die Stimmung des Liedes entspricht der, welche die beiden voran|gehenden Lieder durchwehte.
Neben den Formen des südländischen Dialektes, welche die Regel bilden, zeigen sich auch mittelländische Formen (z. B. sayen) und nordhumbrische (biledes u. s. w.); ferner ist die Abwesenheit von Verbalformen mit dem Präfixe y (i) auffällig. Vielleicht haben wir die Heimath dieses Liedes an der Grenze des nordhumbrischen und ostmittelländischen Dialektes zu suchen. Die Handschrift würde uns die Uebertragung des Originals in den südlichen Dialekt vorführen.
Wright, Pol. Songs, pag. 155.
[folio 70b] Ne mai no lewed lued libben in londe,
Line 1
be he neuer in hyrt so hauer of honde,
So lerede vs biledes.
ȝef ich on molde mote wiþ a mai,
y shal falle hem byfore & lurnen huere lay,
Line 5
ant rewen alle huere redes.
ah bote y be þe furme day on folde hem byfore, [on folde, ms. "on felde"; vgl. G. L. I, 42. Einen mehr befriedi|genden Sinn würde geben "on fote".]
ne shaly nout so skere scapen of huere store;
so grimly he on me gredes,
þat y ne mot me lede þer wiþ mi lawe;
Line 10
on alle maner oþes [þat] heo me wulleþ awe, [þat wird zu elidiren sein.]
heore boc ase on bredes.
heo wendeþ bokes on brad, [12, 13. on bredes; on brad, ms. vn bredes; vn brad.]
ant makeþ men a moneþ a mad; [a mad, a ist Präfix.]
of scaþe y wol me skere,
Line 15
ant fleo from my fere;
ne rohte hem whet yt were, [whet yt were, "wie sich die Sache verhielt."]
boten heo hit had. [had = hat (hateþ)? "Wenn sie es nur befiehlt" (dass man sie mit mir ehelich verbinden solle)? vgl. v. 71.]