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ZU MITTELENGLISCHEN GEDICHTEN.
X. Zu den 'Signa ante Judicium'.
In den Beiträgen von Paul und Braune VI 413 ff. hat G. Nölle eine sehr dankenswerte zusammenstellung und classi∣fication der bearbeitungen der 'legende von den fünfzehn zeichen vor dem jüngsten gerichte' gegeben. Vgl. auch R. Peiper, Zur gesch. der Mittellat. dichtung, im Arch. f. literaturgesch. IX 117 ff. Von gedruckten texten dürfte kaum etwas fehlen. [Die Altfriesische bearbeitung (cf. Nölle, no. 6) ist auch abgedruckt in Rieger's lesebuche 213.] Aber eine durchsuchung der handschriften, namentlich in Eng∣land und Frankreich, wird noch manchen neuen text zu tage bringen. [Auf dem umschlage des 4. heftes des 1. bandes der Rivista di filologia romanza findet sich unter den für die folgenden hefte jener zeitschrift versprochenen beiträgen angeführt: W. Foerster. L'Anticristo e i XV segni, poema in dialetto franco-italiano del sec. XIII. Doch ist die veröffentlichung dieses textes bisher nicht erfolgt.]
Ich teile im folgenden zwei Me. bearbeitungen mit, die Nölle unbekannt geblieben sind. Die erstere entnehme ich der bekannten hs. Ff II 38 der universitätsbibliothek zu Cam∣bridge, die andere der nicht weniger bekannten hs. Cott., Calig. A II des Brit. Mus. Die letztere steht in einem nahen ver∣hältnisse zu dem von Stengel in seiner beschreibung von Digby 86, pag. 53 ff. aus letzterer hs. herausgegebenen bruchstücke. Doch weichen beide texte vielfach durchaus von einander ab, so dass der eine vielmehr als eine umarbeitung des andern anzusehen ist. Welchem derselben die priorität gebührt, lasse ich dahingestellt sein.