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AVE MARIA.
§ 1.
Hier möge ein bislang noch nicht bekanntes Ave Maria aus derselben hs. Douce 126 abgedruckt werden, welche eins der wichtigsten O and I - gedichte enthält.
Das schöne Ave Maria mit seiner etwas künstlichen an∣lehnung an die einzelnen wörter des englischen grusses ist in der altertümlichen vierzeiligen strophe mit durchgehendem reime abgefasst, ohne binnenreime, die gewöhnlich ein zeichen späterer überarbeitung sind. Selbst das Vernon-Ms., die haupt∣quelle derartiger hymnen, enthält nur wenige gedichte in dieser metrischen form, wie z. b. An orisoun to vr lord Jesu (Minor Poems I s. 29) und An orison to vr lady (Minor Poems I s. 30). Andere me. versionen oder solche Marienlieder, die dem hier abgedruckten mit seiner charakteristischen anlage nahe stehen, sind noch nicht bekannt. Auffallend sind schreibungen wie 9wyle 174, 9when 74, 9what 34. Wenn 9wene 81 wirklich aus quene entstellt sein sollte, wie ich vermute, so läge es nahe an eine vorlage mit nördlichem qu für wh zu denken und der schreiber hätte qu auch da geändert, wo es etymo∣logisch berechtigt war und seinem eigenen qu entsprach.