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EINE NEUE MITTELENGLISCHE VERSION DER THEOPHILUS-SAGE.
Die aus einer griechischen urschrift durch zwei lateinische übersetzungen schon früh in die abendländische literatur über∣gegangene und weitverbreitete sage von Theophilus, dem Faust des mittelalters, findet sich natürlich auch in mittel∣englischen bearbeitungen. Aber unsere kenntnis derselben ist noch nicht über das hinausgekommen, was Kölbing schon 1876 in den Beitr. z. vgl. gesch. der rom. poesie und prosa des mittelalters darlegte. Noch heute kennen wir nur drei eng∣lische versionen. Zunächst die der südenglischen legenden in langzeilen, welche in zahlreichen handschriften vorliegen, teilt mit, teils ohne verbindung mit den Marienwundern, welche aber sämtlich nicht wesentlich von der fassung der hs. Harl. 2277, also der von Kölbing 1877 im 1. bande der Engl. Stud. (s. 16 ff.) veröffentlichten, abweichen. Ferner die version in kurzen reimpaaren, erhalten im Vernon-Ms. (ed. Engl. Stud. I) und dem nordenglischen legendar, von welchem Kölbing seiner∣zeit nur die lückenhafte Hs. Cott. Tib. E. VII zur verfügung stand, während die vollständige fassung des Ms. Harl. 4196 erst in dem 1. bande der Engl. Stud. veröffentlicht wurde. Die dritte—von Kölbing erwähnte, aber nicht weiter berück∣sichtigte—englische fassung in strophenform, die von »Guilelmus Forrestus« im Ms. Harl. 1703, ist noch ungedruckt, übrigens, wie ich nach einsicht des Ms. urteilen muss, eine späte und völlig ungeniessbare zusammenstoppelung, die es kaum verdient ab∣gedruckt zu werden.
Aus einem bislang unbekannten Ms. der Bodleiana, Rawl. Poetry 225, kann ich jetzt eine vierte englische fassung