Versmaßes, unvollkommene und verstümmelte Strophen, un|verständliche Stellen, eine ungewöhnlich große Zahl schwieriger und wenig gebräuchlicher Wörter, alles dieses vereinigt sich um die Wirkung des Gedichtes zu beeinträchtigen.
Die zu Grunde liegende Strophe, um mit dem Versbau zu beginnen, ist, wie trotz aller Verstümmelungen unverkennbar ist, ursprünglich nur eine Differenzierung der bekannten zwei|teiligen Strophe von 6 oder 8 Langzeilen in der Reimstellung aaaa(aa)bb. Einfache Langzeilen zeigen sich noch ganz klar in der 1. Strophe, hier zeigen sich aber schon die Keime, die zu der Schweifreimform der folgenden Strophen führen. In der 1. Strophe sind die 6 Verse der frons einfach vierhebig mit germanischem Rhythmus, aber sie enthalten Binnenreim, werden dadurch dreiteilig und können bereits als Teile von Schweif|reimstrophen, die je zwei eintaktige und einen zweitaktigen Vers enthalten, aufgefaßt werden. Die Cauda der ersten Strophe enthält siebentaktige Verse ohne Binnenreim, also die gewöhnlichen septenarischen Langzeilen. Die folgenden Strophen haben statt der Binnenreime leoninische Reime, und damit ist die gewöhnliche Schweifreimstrophe fertig, deren Verse anfangs drei-, später viertaktig sind (cf. auch Schipper I 304).
Die ursprünglich vierzeilige frons wird damit zur zwölf|zeiligen Schweifreimstrophe, an die sich auch die ursprünglich zweizeilige Cauda als sechszeilige Schweifreimstrophe anschließt, wie aus den unverstümmelten Strophen 2 und 4 hervorgeht. Strophe 3 erscheint ohne die ursprüngliche Cauda, die sich anscheinend in Strophe 5 anschlußlos umhertreibt. Es wäre daher vielleicht angebracht, um die Ubereinstimmung mit der 2. und 4. Strophe herzustellen, Strophe 5 zu Strophe 3 zu stellen, zumal sie sich dem Sinne nach eng an diese anschließt. Als eine Art Schluß bleibt dann die letzte Strophe mit einer neuen Variation als achtzeilige Schweifreimstrophe übrig (aaacbbbc), vorausgesetzt, daß hier nichts ausgefallen ist.
Angesichts der ungleichmäßigen und ungewöhnlichen Form der Uberlieferung muß sich die Frage aufdrängen, ob wir die ursprüngliche Gestalt des Gedichtes vor uns haben oder eine unvollkommene und teilweise Umformung unter den Händen eines Überarbeiters. Mit Sicherheit ist die Frage nicht zu beantworten, wahrscheinlich erscheint mir allerdings, daß ur|sprünglich einfach Strophen von 4 oder 6 Langzeilen mit durch|gehendem