dieses Liedes zu No. V vgl. die Einleitung zu letzterem. — Mehrere mittelländische Formen weisen auch diesem Liede ein mittelländisches Original zu.
Eine ähnliche Strophenform finden wir in No. X, nur sind dort die beiden Theile der Strophe in umgekehrter Reihenfolge an ein|ander gereiht. — Ohne Zweifel hat der Dichter nicht ohne Absicht die letzte Strophe um einen Vers verkürzt: Wie der Abgesang die Strophe lyrisch abschliesst, so sollte in diesem Falle die letzte Strophe der lyrische Abschluss für die ganze Dichtung sein.
Die Anmuth der Bilder und die Glätte der Sprache machen dieses Lied zu einem der schönsten der Sammlung. Professor ten Brink hat in seiner Geschichte der Englischen Litteratur die beiden ersten Strophen desselben trefflich nachgebildet.
Th. Wright, Spec. of L. P. pag. 87.
[folio 80a] Nou skrinkeþ rose & lylie flour, [skrinkeþ, ms. skrnkeþ, wofür Wright und Warton: skrukeþ. Der Vokal des Inlautes ist öfter ausgelassen, vgl. z. B. IX, 28. Vielleicht hat auch der Buchstabe "n" erhöht gesetzt werden sollen, wodurch die Hand|schrift andeutet, dass vorher ein Vokal zu ergänzen ist.]
þat whilen ber þat suete sauour,
in somer, þat suete tyde;
ne is no quene so stark ne stour,
ne no leuedy so bryht in bour,
Line 5
þat ded ne shal by glyde.
whose wol fleyshlust forgon,
& heuene blis abyde,
on iesu be is þoht anon,
þat þerled was ys side. [ys, Kon|traktion aus "yn is".]
Line 10
from petres bourh in o morewenyng [omy, Kontraktion aus "on my".]
as y me wende omy pleyȝyng,
on mi folie y þohte;
menen y gon my mournyng
to hire þat ber þe heuene kyng,
Line 15
of merci hire bysohte: