I. Middelerd for mon wes mad.
Die an die altfranzösische Romanze erinnernde Strophe dieses Liedes (vgl. z. B. "La desputoison de Charlot et du barbier" von Rustebues) ist nahe verwandt der Strophe von W. L. IV; nur ein geringer Unterschied im Abgesange ist erkennbar. Aber nicht nur die äussere Form ist in beiden Liedern fast dieselbe, auch die inneren, ganz individuellen Eigenartigkeiten jenes Liedes finden wir in diesem wieder: Reiche Alliteration, Uebergang derselben von einem Verse auf den folgenden, ein gewisses Dunkel des Ausdrucks, grössere Alterthümlichkeit der Sprachformen, die sich z. B. im gewissenhaften Festhalten des flexivischen n bekundet, unvermittelter Sprung von einer Vorstellung zur andern, innige Bindung der Strophe in sich und der sämmtlichen Strophen unter einander charakterisiren beide Dichtungen. Nun nimmt der Dichter von W. L. IV (vgl. die Ein|leitung zu demselben) Bezug auf frühere Ergüsse seiner poetischen Muse, in welchen er im Gegensatze zu der Sitte der Poeten seiner Zeit die Frauen unzart behandelt hatte. In unsrem Liede begegnen wir einem bitteren Angriffe auf die Frauen. Beide Dichtungen haben daher denselben Autor, und das nachstehende Lied ist eines der|jenigen, auf welche W. L. IV hindeutet.
Th. Wright, Spec. of L. P., pag. 24.