ihnen alle eingewanderten Franzosen, rotteten sich zusammen; sie mussten weichen und bezahlten ihren Widerstand mit dem Leben (v. 25-32). Nun entsandte König Philipp Truppen [Nach unserem Liede 1600 Mann Reiterei, wozu wir eine entsprechende Menge Fussvolk hinzufügen müssen: "Philippe y enoya main-forte"; Chro|nique de Saint-Denis.] gegen Brügge, welche er unter den Oberbefehl des Statthalters stellte. Man liess sie in die Stadt ein und gelobte Unterwerfung. Als sich aber gegen Abend das Gerücht verbreitete, Jacques de Saint-Paul wolle am nächsten Morgen die Rädelsführer hängen lassen, griff man wieder zu den Waffen und machte alle Franzosen in einem furchtbaren Blutbade — als flämische Vesper bekannt — nieder (v. 33-44; Chronique de Saint-Denis Chap. XLII). Der Statthalter selbst ent|kam, "occultement et secrètement" nach der Chr. de St.-D. (v. 45-48). — Wuthentbrannt schickte Philipp ein gewaltiges Heer unter dem Oberbefehl des Grafen von Artois gegen die aufständischen Flandrer aus. Bei Courtray kam es zur Schlacht. In Folge der Aufstellung der flandrischen Fusstruppen hinter einem sumpfigen Terrain, in welches die vorderen Reihen der französischen Reiterei durch das nachdringende Fussvolk hineingestossen wurden (v. 83-84, 97-100), sowie durch die gleichzeitigen Flankenangriffe des Veit von Dampierre und des Wilhelm von Jülich erlitten die Franzosen eine vollständige Niederlage. Gegen sechstausend Reiter erlagen den Lanzen|stössen der Handwerker, darunter die Grafen von Artois und St. Paul.
Es liegt in der Natur politischer Lieder, dass sie kurz nach dem Ereignisse entstehen, welches sie besingen, womöglich unter dem ersten Eindrucke, den dasselbe hervorbringt. So wird nachfolgendes Lied kurze Zeit nach der Schlacht bei Courtray, vielleicht noch im Juli des Jahres 1302 verfasst worden sein. Gewiss ist, dass es vor der Schlacht bei Mons-en-Puelle, d. h. vor dem 13. August 1304 entstand, denn nach v. 127 haben die Franzosen noch keinen weiteren Angriff unternommen; auch würde nach dieser Niederlage der Flandrer ein begeisterter Lobgesang auf ihre Tapferkeit nicht mehr zeitgemäss gewesen sein.
Die eingeklammerte Strophe (v. 113-120) gehört dem Gedichte