Altenglische legenden.

20. S. Edmund und Fremund, ein Legendenepos in 3 Büchern, von Lydgate,

Ms. Ashm: 46, perg, 4., vielleicht von ders. Hand geschrieben wie Ms. Harl., ohne Illuminationen (ausser einem Titelbilde, die Ueberreichung einer Pergamentrolle an den König darstellend), aber mit künstlerisch verzierten Initialen und in schöner klarer Schrift, scheint eine spätere Recension des Textes vom Dichter selbst. Die Buch|und Capitelüberschriften, fehlen, das 2. Buch folgt unmittelbar dem 1., nur mit grösserer Initiale; am Schlusse des 2. steht explicit, nach v. 954, worauf der Rest der Seite leer gelassen ist; S. Fremund beginnt ohne den lat. Titel, mit v. 995 des 2. Bu|ches; die Eintheilung in 3 Bücher ist also nicht ersichtlich, S. Fremund erscheint eher als zweiter Haupttheil. Ms. Ashm, beginnt sogleich mit dem 1. Buche; der, die Illu|mination des Banners und der 3 Kronen begleitende Eingang, v. 1—72, folgt erst am Ende des 3. Buches nach v. 1520; die Stanze v. 73—80 und das lat. Gebet fehlen; ebenso fehlt am Schlusse des Gedichtes das Lenvoye und Regi; dafür hat es hier nach den auf v. 1520 folgenden 72 Vv. des Eingangs noch einen grösseren Zusatz über die miracula (463 V.), in achtzeil. Stropfen wie jene 72 Verse. V. 648—690 des 1. Buches sind unrichtig nach v. 724 umgesetzt; II 659—665 u. III 225—231 fehlen. Statt Henry VI ist (ausser III; 833) überall Edward IV eingesetzt, dem diese neue Recension gewid|met scheint. Die Varianten dieses Ms. sind grossentheils wol Verbesserungen Lydgate's und bekunden die sorgsame Feile dieses nach Gewähltheit des Ausdrucks und Wohllaut strebenden Dichters; zahlreicher im 1. und in der ersten Hälfte des zweiten Buches, nehmen sie nach v. 665 des 2. Buches ab; von da ab sind die Verschiedenheiten bei|der Texte meist nur graphischer Art. Ashm. liebt die Schreibung oo, y st. i, v. st. u, aunce st. ance, ght st. ht (myght syght) die Endungen ir st. er (aftir, othir), yn, yd; die Wörter beginnen häufig mit grossen Buchstaben.

aus Ms. Harl. 2278. Lydgate dichtete, ausser kleineren Legenden, wie S. Margaretes in Ms. Durham und S. Giles in Ms. Harl. 2255 fol. 95 b, und Invocationes an Heilige (wie an S. Ursula, Katharina, Osiza in Mss. Harl. 2255 u. 2251), mehrere grössere Legenden: ein Marienleben in 4 Büchern, aus Ms. Harl. 629 edirt von Caxton, und neuerdings in Engl. religious Heft 2, London 1871; Albon und Amphabel, gedichtet im J. 1439 [Vgl. die Notiz am Schlusse des Ms. Trin. Coll.: Here endith the glorious Liff and Passioun of the blesside Martyr s. Albon and s. Amphibalus, which glorious Lyves were Translatyde oute of Frenssh and Latyn by Dan John Lydgate monk of Bury, at Request and prayer of Masteir John Whethamstede the yere 1439, of his Abesye XIX. — Albon ist der Protomartyr England's, im 3. Jhdt. (unter Diocletion oder Constancius enthauptet); sein angeblicher Bekehrer Amphibalus ist wohl nur eine fingirte Person.] ), erhalten im Ms. Trin. Coll. Oxf. 38 fol. 1—66 (fehlerhafte Hs.), Ms. Philipps Cheltenham 8299, und in einem alten Drucke, S. Albons 1544 (von John Hertford); endlich Edmund und Fre|mund. Albon und Edmund, je in 3 Büchern, nach ganz demselben Plane gedichtet, sind Doppellegenden, indem das 3. Buch in beiden das Leben eines verwandten Heiligen (Amphibalus und Fremund) in demselben Rahmen erzählt. Die Legende von Edmund, dem Patron von Bury (v. I, 238), dichtete L. in seinem Alter (vgl. III, 80) aus Anlass des Aufenthaltes des Königs Henry VI in Bury (vgl. I, 137 ff.) auf die Aufforderung des Abtes Wilhelm (vgl. I, 187 ff.) für den König. Ms. Harl. 2278 ist das Widmungs-Ms. des Dichters an den König, zu diesem Zwecke pracht|voll ausgefūhrt, mit zahlreichen, künstlerisch werthvollen Illuminationen zum Texte geschmückt, in eleganter Schrift, mit sorgfältig revidirtem Text, — ein Meisterwerk seiner Art. Ich gebe hier den Text dieser Hs., mit den Varianten einer späteren Revision, des Ms. Ashm. 46. Andere Hss. von geringerem Werth sind Ms. Ashm. 59, Cbr. Ee II, 15, und Fremund's allein Ms. Harl. 372, Harl. 2255.

(Prolog.)
Blyssyd Edmund, kyng, martir, and vyrgyne, [Blyssed Edmond. kyng fehlt.] Hadde in thre vertues by grace a souereyn prys, [had.] (B)e which he venquysshed al venymes serpentyne. [By.] Adam, baserpent banysshed fro paradys, [be a s.] Eua also, be-cause she was nat wys, Line 5
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Title
Altenglische legenden.
Author
Horstmann, Carl, ed. b. 1851.
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Publication
Heilbronn,: Gebr. Henninger,
1881.
Subject terms
Saints -- Legends
English poetry
Legends

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"Altenglische legenden." In the digital collection Corpus of Middle English Prose and Verse. https://name.umdl.umich.edu/afw1383.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 22, 2025.
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