Page [225]
3. Seynt Mergrete. [Diese Hs. enthält: 1) vita Ricardi regis primi, 2) Ysumbra, 3) Katerine, 4) Matutinas de cruce, 5) King Athelstons deth, 6) Beffs de Hamptoun, 7) de spiritu Guidonis.] Ms. Auchinl. fol. 16b. (c. 1310).
Ms. Auchinl., aus dem Anfang des 14. Jhrhds., enthält folg. Legenden: 1) Grego|rius fol. 1, Anfang fehlt, im Ms. als 6. Stück bezeichnet (die ersten 5 sind ausgefallen), 2) Adam und Eva (2 Fragmente), 3) Mergrete, 4) Katherine, 5) eine Marienlegende, Anfang fehlt, (beginnt: An angel sche sent to him anon, He gret þe clerk wiþ milde steuen, Into þe chaumber when he gan gon, He was briȝter þan ani leuen), 6) Mag|dalene fol. 62—5, Anfang fehlt, 7) Geburt Marias und Christi (in Turnbull's Ausg. be|titelt Joachim & Anna), unvollendet, 8) die Entstehung des Psalters Mariä (auch in Ms. Digby 86). Hiervon sind N. 1, 3, 7, 4, 6 abgedruckt in (Turnbull's) "Legendae Catholicae, a lytle boke of Seyntlie Gestes", Edinb. 1840; N. 2 u. 8 in D. Laing's "A Penniworth of witte" 1857 (für den Abbotsford Club); Adam und Eva, und Magda|lene erschienen ausserdem in der "Sammlung altengl. Leg." Heilbronn 1878, p. 139 u. 163 ff. Das Gedicht von der Geburt Marias u. Christi ist ein Theil des längeren, das alte und neue Testament umfassenden Gedichtes in Langversen (diese sind im Ms. Auch. in Kurzzeilen aufgelöst), welches in mehreren Mss. der südengl. Legendensamm|lung erhalten ist; es beginnt mit den Uebergangsversen am Ende des 1. Theiles (alt|testamentliche Gedichte) und stimmt von V. 11 an grösstentheils überein mit dem in den "Altengl. Leg." Paderborn 1875 p. 65 ff. aus Ms. Ashm. 43 und Egert. 1993 ge|druckten Gedichte von V. 81 ab; andere Mss. sind Ms. Vernon fol. 6 b., Trin. Coll. Cbr. R. 3, 25 fol. 20, Lamb. 223 fol. 33, John's Coll. Cbr. B, 6 fol. 25; vgl. "Altengl. Leg." p. XIV Anm. 1. — Mergrete und Katherine sind im Ms. in Halbversen und acht|zeiligen Strophen geschrieben; das Original hatte offenbar Langverse und vierzeilige Strophen. Der älteste Text dieser Merg. hat in der That diese Strophenform, es ist das, nach einem leider! verloren gegangenen Cbr. Ms. in Hickes' Thesaurus I. p. 224 abgedruckte Gedicht (nach Hickes' Text wieder abgedruckt in O. Cockayn's S. Marh.); die 1. Strophe lautet:
Die Gedichte in dieser Strophenform gehören wohl noch in die erste Hälfte des 13. Jhrhds. und zu den ältesten Erzeugnissen der altengl. Litt. — Eine jüngere (schlechte) Nachbildung der Merg. enthält Ms. Ashm. 61 fol. 145 (c. 1450). — Eine zweite Hs. der Katherine fand ich in Ms. Caj. Coll. Cbr. 175 fol. 107 (14. Jhrht.), die besonders dadurch werthvoll ist, dass sie den im Ms. Auch. ausgefallenen Schluss (V. 661—794) enthält; hier sind die Hälften der im Ms. Auch. bereits aufgelösten Langverse wieder unter sich durch den Reim verbunden und dadurch in der That achtzeilige Strophen gebildet [E. Kölbing hatte die Güte, die Correctur der 2 folg. Legenden des Ms. Auch. nochmals mit dem Original zu vergleichen.]